Was ich Euch schon immer sagen wollte…
Da ich hauptsächlich auf Hochzeiten spezialisiert bin, hat sich im Laufe der Zeit einiges an Hochzeits – Knowhow gesammelt, das ich Euch gerne weitergeben möchte. Natürlich sollt Ihr selbst entscheiden wie Ihr Eure Feier gestalten möchtet, allerdings zeigt die Erfahrung dass sich gewisse Dinge positiv oder eben auch negativ auf eine Feier und dabei natürlich besonders auf die Stimmung auswirken können. Damit Ihr versteht weshalb ich Manches empfehle, habe ich mich absichtlich im Folgenden, literarisch etwas ausgelassen! 😉 Unten findet Ihr aber eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte. Hier also einige Tipps die ich persönlich sehr wichtig finde:

Tanzfläche
Auch wenn es vielleicht komisch klingt. Aber wenn Ihr die Möglichkeit habt die Größe Eurer Tanzfläche durch alternative Bestuhlung etc. zu beeinflussen kann ich empfehlen Diese im Zweifelsfall eher zu klein als zu groß zu halten. Das hängt damit zusammen dass die meisten Gäste in der Regel (es sei denn sie sind routinierte Paartänzer) nicht gerne allein auf einer riesigen Tanzfläche stehen. Außerdem lässt sich eine kleine Tanzfläche schneller füllen. Und je voller die Tanzfläche desto besser die Stimmung. Wenn Ihr allerdings viele Paartänzer habt, kann die Tanzfläche ruhig auch etwas größer ausfallen.

Lautstärke
Ein kritisches Thema ist auch die Lautstärke. Ich gebe mir viel Mühe es Jedem so recht wie möglich zu machen, doch selbst wenn der Mittelweg gefunden ist, wird es immer (meist ältere) Gäste geben denen es zu laut ist. Dieses Problem lässt sich jedoch relativ leicht dadurch beheben, dass Ihr bei Eurer Sitzplanung ältere Gäste möglichst weit weg von den Lautsprechern platziert.

Licht
Um die Lichtanlage auch richtig zur Geltung kommen zu lassen, sollte es in Eurem Partyraum relativ dunkel sein. In der Regel lässt sich in 99% aller Lokalitäten das Licht entspr. dimmen. Allerdings erlebe ich es hin und wieder dass das Personal nicht willens ist das Licht weit herunter zu dimmen. Deshalb ist es wichtig dass das mit dem Personal vorher besprochen wird, vor allem auch deswegen, damit nicht der Eindruck entsteht, der DJ hat da seine eigenen Vorstellungen. Meistens gibt es weniger Widerspruch wenn der „Auftraggeber“ dies so möchte. Es geht ja auch nicht darum in völliger Dunkelheit zu leben, sondern lediglich darum die Beleuchtung bis auf ein Minimum zu reduzieren, da meine Lichtanlage sowieso auch einiges an ambientem Licht abgibt. Außerdem erzeugen einige große Kerzen pro Tisch eine sehr gemütliche Atmosphäre!

Übernachtung
Dieser Punkt hängt stark von den lokalen Gegebenheiten ab und ist meist, da die Lokalität in der Regel schon gebucht ist, kaum noch zu beeinflussen. Trotzdem hier mein Tipp: Wenn die Möglichkeit besteht, ist es der Stimmung sehr zuträglich wenn die Gäste nicht mehr nach Hause fahren müssen sondern die Möglichkeit haben vor Ort zu übernachten. Das muss gar nicht direkt in der Partylocation selbst sein. Die Unterkunft sollte lediglich in einigen Minuten Fußweg zu erreichen sein.

Showeinlagen & Spiele
In der Regel bereiten Freunde und Bekannte Spiele und Showeinlagen vor ( es sei denn Ihr habt es ihnen verboten 🙂 ). Da dies sehr viel Mühe und Aufwand kostet ( weiß ich aus eigener Erfahrung 🙂 ) möchte man natürlich dass das auch vom Publikum honoriert wird. Hier gilt aber der Grundsatz kurz und ansprechend ist besser als lang und langweilig. Es hat sich herausgestellt dass Einlagen die nicht länger als 10min. dauern am besten bei den Gästen ankommen. Längere Einlagen führen oft dazu dass die Aufmerksamkeit nachlässt. Besonders Kinder sind auf Hochzeiten eher gelangweilt. Kurze Spielchen sind für sie interessant, wenn es aber länger dauert geht das Gequengele los. Da sich meistens die Trauzeugen / Geschwister um die Ablaufplanung kümmern macht es Sinn der entspr. Person diesen Hinweis zu geben, damit sie dann alle Gäste schon bei der Planung ihrer Einlagen darauf Aufmerksam machen kann.

Ansprachen
Es gehört zur guten Tradition dass auf Hochzeiten Ansprachen gehalten werden. Viele der Redner haben jedoch noch nie ein Mikrofon in der Hand gehabt und meiden Dieses wie der Teufel das Weihwasser. Dummerweise kann man sich aber mit der eigenen Stimme, selbst bei kleinen Gesellschaften nur schwer durchsetzen. Da verschätzt man sich sehr leicht. Es sei denn, man hatte einen etwas höheren Dienstrang bei der Bundeswehr! 😉 Ich kann nur empfehlen in jedem Fall das Mikrofon zu benutzen auch wenn es vielleicht etwas Überwindung kostet. Das hat außerdem den großen Vorteil dass ich über die Ansprache bescheid weiß und die Musik entspr. herunter regeln kann. Es passiert immer wieder dass Gäste völlig unvermittelt aufstehen und bei laufender Hintergrundmusik mit einer Rede beginnen. Dann bleibt mir nur Hals über Kopf zum Mischpult zu stürmen und den Regler herunter zu ziehen. Das ist auch für Videofilmer besonders ärgerlich, weil die ersten Silben meist noch in der Musik unter gehen. Wenn partout kein Mikro gewünscht ist, gebt mir trotzdem kurz vor Euren Ansprachen aus o.g. Grund bescheid.

Tanzbeginn
Generell empfehle ich mit dem Tanzen nicht vor Anbruch der Dunkelheit zu beginnen (siehe auch unter „Licht“), da sich viele Gäste bei Helligkeit auf der Tanzfläche zu sehr beobachtet fühlen. Gerade in den „hellen“ Monaten (Mai, Juni, Juli, August) sollte der Hochzeitswalzer bzw. die Party nicht vor 21:30 Uhr starten. Ansonsten geht das natürlich auch früher. Um keine Zeit zu verlieren kann man aber auch z.B. auf Hochzeiten die schon um 0 Uhr enden (sollen/müssen) den Brautwalzer schon nach Kaffee & Kuchen ansetzen. Anschließend kann man dann z.B. den Gästen noch die Möglichkeit geben ein paar klassische Tänze zu tanzen.

Handys
Keiner will sie mehr missen! Und auch meine Musikwunschwebseite wäre nichts ohne sie. Aber diese Dinger können leider auch zur Plage werden. Nämlich dann wenn sich ein Gast einen ganz speziellen Song wünscht den ich nicht dabei habe, der aber unbedingt gespielt werden muss weil ihn Alle (das sei mal dahin gestellt) mögen. Meist wird dann das Handy gezückt und damit fangen mehrere Probleme an:

  • Wenn Eine(r) darf, wollen Alle! Wenn ich einmal damit anfange Handys anzustecken ist das Kind in den Brunnen gefallen. Dann wollen Alle! Das ging neulich soweit dass eine Dame richtig aggressiv wurde als ich nach dem 10ten Handy versucht hatte das Handy-gestöpsel wieder zu beenden.
  • Kaum ist der Besitzer des Handys verschwunden schlägt der PIN-Lock zu und nix is mehr mit spielen. Ich bin beim Auflegen sehr beschäftigt und kann nicht alle paar Sekunden auf den Bildschirm tippen um dies zu verhindern.
  • Die Schutzhüllen sind meist so dick dass man die Geräte nicht ohne weiteres an eine 3,5mm Klinke anschließen kann, sondern erst mühsam aus der Hülle schälen muss. Manche sitzen so fest dass die Gefahr besteht das Gerät zu beschädigen bzw. sich die lackierten Fingernägel abzubrechen. 😉
  • Meist ist der Bass-Boost Equalizer eingeschaltet, der mit 1000 Watt einfach grauenhaft klingt und obendrein haben viele Geräte einen zu niedrigen Ausgangspegel. Dies kann zu erhöhtem Rauschen führen. Wenn man die Geräte auf maximale Lautstärke stellt, neigen die eingebauten Verstärker zu Verzerrungen, was ebenfalls nicht besonders gut klingt.
  • Man drückt auf „Play“ und nichts passiert. Weil ein Handy kein professioneller Musikplayer ist, dauert es manchmal 1-2 Sekunden bis der Song wirklich läuft. Das ist für die Gäste auf der Tanzfläche eine gefühlte Ewigkeit und der „unfähige“ DJ wird bös angeschaut. Professionelle CD Player oder DJ Software schaffen dass hingegen in wenigen Millisekunden.
  • Das Schlimmste: Der Song existiert gar nicht lokal auf dem Gerät, sondern in der ‚Klaut‘. Das kann man nun deuten wie man will. 🙂 Auf jeden Fall ist das die Mutter allen Grauens! Die Mobilfunkkonzerne behaupten gerne eine nahezu lückenlose Abdeckung anzubieten. Ein Balken EDGE Empfang in Hintertupfing stellt aber definitiv keine zuverlässige Verbindung zum eigenen digitalen Datengrab dar! Ein Song der während des Abspielens mehrfach stockt GEHT GAR NICHT!!!

Deshalb würde ich mir hiermit gerne Eure Absolution einholen, Gäste mit Handys freundlich abzuweisen. Glaubt mir es tut Eurer Party gut! Nicht zuletzt steht auch der DJ wie ein Amateur da wenn dauernd die Musik aussetzt und/oder die Soundqualität nicht stimmt! Wenn es wirklich um einen Sonderfall geht, lasse ich mich gerne erweichen. Aber dann möchte ich von mehreren Gästen ( am besten vom Brautpaar 🙂 ) hören dass es sich tatsächlich um DEN SONG handelt. 😉

Alkohol
„Alkohol ist der Sanitäter in der Not“ sang schon Herby, und nicht nur das. Er trägt natürlich auch wesentlich zur guten Stimmung auf der Tanzfläche bei. Das Blatt wendet sich allerdings sehr schnell wenn’s des Guten zu viel wird. Ich erlebe es hin und wieder dass auf manchen Hochzeiten ab 22 Uhr harte Getränke freigegeben werden und mir wird dabei regelmäßig unwohl. Um es kurz zu machen: Das geht nie gut! Es gibt leider immer Gäste die Ihr Limit nicht kennen und im schlimmsten Fall aggressiv werden (leider alles schon erlebt und nicht lustig). Selbst wenn Ihr es Euch finanziell leisten könnt (billig ist der Spaß ohnehin nicht) kann ich Euch nur dringend dazu raten harte Getränke wegzulassen. 1 – 2 Runden Schnaps („kontrolliert“) auszugeben ist völlig ok. Aber „Flatrate-Saufen“ mit harten Getränken endet fast immer im Chaos. Neulich war ich kurz davor die Polizei zu holen. Glaubt mir! Eure Party wird dadurch definitiv nicht besser! Falls es im schlimmsten Fall zu Beschädigungen am Equipment (meist verschüttete Getränke) kommt, muss ich dann leider auf Euch als Ansprechpartner zukommen, da die Verursacher zu dem Zeitpunk meist nicht mehr ansprechbar sind.

Musikwünsche
Das Wichtigste zum Schluss! Dieser Abschnitt betrifft eigentlich eher die Gäste und weniger die Veranstalter, ist aber trotzdem sehr wichtig, da absolut entscheidend für die Stimmung! Auf Hochzeiten ist es erfahrungsgemäß so dass ältere Gäste bei ACDC & Co. zum fluchtartigen Verlassen des Raumes neigen! 😉 Andersherum sind auch jüngere Gäste u.U. nicht viel verständnisvoller wenn der DJ am Anfang der Feier mal die 60ties / 70ties etc. wieder auferstehen lässt um eben auch den älteren Gästen die Chance zum tanzen zu geben. Ihr erkennt das Dilemma? Nun habe ich mir auf die Fahne geschrieben genau diese Gratwanderung zu meistern. Aber wie in einer Demokratie üblich, kann man es leider selten Allen recht machen. Somit müssen Alle tolerant gegenüber den Musikwünschen der Anderen sein. Hin und wieder erlebe ich es dass Gäste mit Aussagen wie: „Sagen sie mal, können sie auch was Vernünftiges spielen?“ zu mir kommen. Derartigen Sarkasmus finde ich nicht besonders nett und auch nicht fair den anderen Gästen gegenüber, denn ich spiele die Songs ja nicht um Diejenigen denen sie nicht gefallen zu ärgern sondern um auch Denen etwas zu bieten die eben diese Art von Musik mögen. Und schließlich hat sich noch niemand einen Song gewünscht der allen 7 Milliarden Menschen auf dieser Welt gefällt und ist somit ebenfalls auf das Verständnis Derer die ihn zum Ko… (bayerisch: Spei….) finden, angewiesen. Da ich selbst bei vielen Musikwünschen versuche einen „roten Faden“ in die Musikübergänge hinein zu bekommen, bitte ich auch um Verständnis dafür, dass ein klassischer Wiener Walzer nicht direkt auf Nirvana folgt (und umgekehrt). 😉 Das mag zwar Demjenigen der sich das gewünscht hat egal sein, aber die restlichen 99% der Gäste halten den DJ genau ab diesem Moment (nachvollziehbar und schwer wieder korrigierbar) für völlig unfähig. 😉

Zusammenfassung

  • Tanzfläche nicht überdimensionieren.
  • Ältere Gäste so weit wie möglich von den Lautsprechern weg setzen.
  • Beleuchtung so dunkel wie möglich (Kerzen und z.B. gedimmte Wandleuchten reichen völlig)
  • Wenn möglich, das Lokal so auswählen dass die Gäste die Möglichkeit zum Übernachten haben.
  • Einlagen auf max.10min Länge trimmen.
  • Ansprachen kurz bei mir anmelden und möglichst mit Mikrofon durchführen.
  • Möglichst nicht bei Helligkeit schon mit dem Tanzen beginnen (Jahreszeit beachten!).
  • Handys nicht zum Musik abspielen verwenden.
  • Starke Getränke möglichst weglassen
  • Verständnis für Musikwünsche anderer Gäste.